An heißen Tagen ist zu beachten, dass den Kühen kein warmes Futter vorgesetzt wird. Kühe mögen nun einmal nur lecker kühles Grundfutter. Was passiert eigentlich mit Grundfutter an heißen Tagen? Und wie kann man damit ohne große Mühen umgehen? Einige Tipps von Grundfutterexperte Harrald Helmers:

Für den richtigen Umgang mit der Aufwärmung des Grundfutters erkläre ich zunächst, was bei warmem Wetter passiert. Warmes Wetter, besonders in Kombination mit einer hohen Luftfeuchtigkeit, beschleunigt das Verderben von Grundfutter.

Eine gut gelungene Silage ist stabil geworden, wenn der pH-Wert auf unter 4,5 gesunken ist. Dieser pH-Wert wird erreicht, weil Bakterien Milch- und Essigsäure gebildet haben. Bei einem pH-Wert unter 4,5 haben Pilze kaum eine Chance, sich zu entwickeln.

Hefen lassen sich vom pH-Wert hingegen nicht beeinflussen. Bei ausreichend Sauerstoff, Feuchtigkeit, Nahrung und Temperatur entwickeln sich Hefen sehr schnell. Als Nahrungsquelle nutzen sie Zucker und Milchsäure. Da die Milchsäure von den Hefen aufgenommen wird, steigen die Temperatur und der pH-Wert der Silage. Pilze und Bakterien können sich dadurch auch wieder leicht entwickeln. Dies sorgt für einen Rückgang von Energie, Geschmack und Geruch des Grundfutters.

Vorschub erhöhen oder Anschnittfläche behandeln

Um Nacherwärmung zu verhindern, ist es daher notwendig, insbesondere die Entwicklung von Hefen zu vermeiden. Dies ist möglich, indem man den Kontakt von Hefen mit Sauerstoff möglichst gering hält. Mit einem großen Vorschub von 2 Metern kann dies erreicht werden.

Ist ein ausreichend großen Vorschub nicht möglich, besteht die Möglichkeit, die Anschnittfläche mit Säuren zu besprühen. Es gibt einige Säuren, die Hefen stark in ihrer Entwicklung hemmen, zum Beispiel Benzoesäure. Cooldown ist eine optimale Mischung aus gepufferten Säuren und enthält unter anderem Benzoesäure.

Fütterung 2-mal täglich

Sobald das Grundfutter am Fressgitter zur Verfügung steht, wird es auseinandergezogen und es gibt viel Kontakt mit Sauerstoff. Dies beschleunigt den Nacherwärmungsprozess. Die Lösung ist, 2-mal täglich zu füttern. Damit wird die Erwärmung des Grundfutters am Gitter verringert. Ein hinzukommender Vorteil ist, dass die Kühe zusätzlich angeregt werden, zum Fressgitter zu kommen.

Passt 2-mal täglich Füttern nicht zu Ihrem Betrieb, dann überlegen Sie, Säuren anzuwenden. Cooldown enthält die richtigen Säuren, sodass die Kühe immer leckeres, kühles Grundfutter bekommen.